Häufig gestellte Fragen zu iBond Total Etch

•Bei den "etch-and-rinse"-Drei-Schritt-Systemen vom Typ I (4. Generation) wird die Total-Ätzung angewendet, Schmelz und Dentin werden angeätzt. Haftvermittler (Primer) und Adhäsiv (Bonding) liegen als separate Flüssigkeiten vor.

•Bei den "etch-and-rinse"-Zwei-Schritt-Systemen vom Typ II (5. Generation) sind die letzten beiden Schritte des Ablaufs mit der 4. Generation zusammengefasst. Haftvermittler und Adhäsiv sind in einer einzigen Flasche verfügbar. Die Anwendung ist ähnlich wie bei der 4. Generation, ein Arbeitsschritt entfällt.

•Die selbstätzenden Zwei-Schritt-Systeme vom Typ III (6. Generation) enthalten selbstkonditionierende Haftvermittler oder selbstkonditionierende Adhäsive zum Anmischen. Die Nachteile früherer Generationen im Hinblick auf Konditionierung/Wet-Bonding/Hybrid-Schicht-Bildung werden vermieden.

•Die selbstätzenden Ein-Schritt-Systeme vom Typ IV (7. Generation) sind All-in-One-Adhäsive. Ätzen (Etching), Haftvermittlung (Primen) und Adhäsiv-Wirkung (Bonden) werden durch eine einzige Flüssigkeit erreicht.

Der Begriff Total-Ätzung wird für das gleichzeitige Anätzen von Schmelz und Dentin - beispielsweise mit Phosphorsäure - zur Entfernung der Schmierschicht und Schaffung von Mikroporositäten für die Verankerung des Adhäsivs gebraucht. Die Ätzung beginnt immer am Schmelz, anschließend wir auch das Dentin einbezogen. Schmelz wird 20 Sekunden lang angeätzt, Dentin 15 Sekunden. Übermäßiges Ätzen kann Überempfindlichkeit und unvollständige Hybridschichten verursachen.

Der Begriff "Total Etch" wird - insbesondere in den anglo-amerikanischen Ländern - auch als Synonym für ("Etch-and-Rinse"-Zwei-Schritt-) Adhäsive der 5. Generation verwendet. Aus diesem Grund haben wir unser neues Produkt entsprechend iBOND Total Etch genannt.

Mit diesem Begriff wird folgender Sachverhalt beschrieben: Das freigelegte Kollagenfasergerüst enthält noch etwas Wasser und wird nach dem Anätzen nicht vollständig ausgetrocknet. Durch Abblasen wird nur überschüssiges Wasser entfernt. Das in den interfibrillären Spalträumen verbliebene Wasser schützt sie, so dass ein Kollaps der Kollagenfasern und die daraus resultierende Verminderung der Eindringtiefe der aufgetragenen Adhäsive vermieden werden.

iBOND Total Etch ist das neue "etch-and-rinse"-Zwei-Schritt-System (1 Flasche) der 5. Generation von Kulzer mit verbesserter Rezeptur auf Nano-Basis. iBOND Total Etch ist die folgerichtige Weiterentwicklung von Gluma CB und GLUMA CB + Desensitizer. Mit dem Auftragen nur einer Schicht werden in einem Schritt Haftvermittlung, adhäsive und desensibilisierende Wirkung erzielt. Auf diese Weise werden hohe Verbundfestigkeit, verbesserte Randdichtigkeit und desensibilisierende Wirkung mit einer schnellen und praktischen Anwendung kombiniert.

Ähnlich wie bei iBOND Self Etch ist in einem Fläschchen iBOND Total Etch Material für etwa 50 Anwendungen enthalten.

iBOND Total Etch kann generell bei maximal 25° C außerhalb des Kühlschranks aufbewahrt werden, falls der Kunde das wünscht, kann iBOND Total Etch aber selbstverständlich auch im Kühlschrank gelagert werden.

Nein, das iBOND Total Etch-Fläschchen muss vor Gebrauch nicht geschüttelt werden

Wie jedes andere Adhäsiv enthält iBOND Total Etch Lösungsmittel. Weil iBOND Total Etch eine Ethanolbasis hat, verändern sich die Zusammensetzung und die Wirksamkeit, wenn das Material bereits vor längerer Zeit (mehr als 3 bis 5 Minuten) ausgebracht wurde. Fläschchen nach Gebrauch schließen, um die Verdunstung von Ethanol zu vermeiden.

3 bis 5 Minuten

Nein, ein Einmassieren ist nicht vorgesehen und nicht erforderlich.

Theoretisch betrachtet - ja, es ist weniger Material erforderlich. In der Regel verwenden die Anwender jedoch mehr Tropfen, so dass die Materialersparnis sich in der Praxis nicht auswirkt.

Ja, das ist möglich. iBOND Total Etch kann sowohl auf bearbeitetem wie auf unbeschliffenem Schmelz verwendet werden, da vor dem Auftragen von iBOND Total Etch auf bearbeitetem oder unbearbeitetem Schmelz ja stets ein separater Ätzschritt erfolgt.

Ja, da vor der Anwendung von iBOND Total Etch auf sklerotischem Dentin ja in jeden Fall ein separater Ätzschritt durchgeführt wird.

20 Sekunden

Ja, iBOND Total Etch ist kompatibel mit LED-Polymerisation. Mit LED-Lampen wird die volle empfohlene Polymerisationszeit benötigt (20 Sekunden).

Ja, iBOND Total Etch enthält alle wirksamen Komponenten. Sie können jeden beliebigen ethanolbeständigen Applikator verwenden.

iBOND Self Etch:

•Adhäsivschicht: 3 bis 5 µm

•Hybridschicht: 0,3 bis 0,5 µm

•Die Dicke der Hybridschicht von iBOND Self Etch entspricht der Demineralisationstiefe

Total-Etch-Systeme:

•Adhäsivschicht: 5 bis 20 µm

•Hybridschicht: 1,5 bis 3 µm

•Demineralisationstiefe: 10 bis 50 µm

Nach einer Untersuchung von Professor Haller von der Universität Ulm (Deutschland) wurden mit iBOND Total Etch hervorragende Ergebnisse für die Randdichtigkeit gegenüber Verfärbungen erzielt. In einem Vergleich mit Adper Scotchbond XT, Excite und XP Bond zeigte sich iBOND Total Etch als das beste Produkt in dieser Hinsicht.

Es muss nur eine Schicht iBOND Total Etch aufgetragen werden. Die Trocknung dieser Schicht ist sehr einfach. Das Material bleibt beständig in der Kavität, ein Einmassieren ist nicht erforderlich.

Der Anteil an Nanofüllern in iBOND Total Etch liegt zwischen 1 % und 5 %

iBOND Total Etch enthält Glutardialdehyd. Es verschließt die Dentinkanälchen, und funktioniert in gleicher Weise wie GLUMA Desensitizer.

Die Desensibilisierungswirkung im Füllungsbereich ist dauerhaft, wie beim eigenständigen Desensitizer oder GLUMA Comfort Bond + Desensitizer. Die Desensibilisierung nicht restaurierter Zahnbereiche bleibt sechs Monate bis ein Jahr lang erhalten, in Abhängigkeit von den beim jeweiligen Patienten erosiv wirksamen Faktoren.

Zahnoberflächen, die mit iBOND Total Etch behandelt wurden, brauchen nicht zusätzlich mit desensibilisierenden Wirkstoffen behandelt werden. Unabhängig davon ist selbstverständlich eine Desensibilisierung mit GLUMA Desensitizer allein möglich.

iBOND Total Etch kann bei indirekten Restaurationen in Kombination mit licht- und dualhärtenden Materialien angewendet werden.

Ja. Nur eine wenige Mikrometer dicke oberflächliche Schicht Calcium-Hydroxid wird geringfügig angelöst.

Aus zahlreichen Studien ergibt sich die Empfehlung, Adhäsive nicht für diesen Zweck zu verwenden. Heraeus-Kulzer empfiehlt iBOND Total Etch nicht für die direkte Überkappung der Pulpa. Sie sollte auf herkömmliche Weise erfolgen.

Die Gefahr einer Kontamination muss geprüft werden. Unter dieser Voraussetzung kann der Zahnarzt entscheiden, dass in bestimmten Fällen kein Kofferdam erforderlich ist. Kulzer empfiehlt dennoch grundsätzlich die Anwendung von Kofferdam. Bitte beachten Sie, dass iBOND Total Etch ein leicht saures Produkt ist und ein unbeabsichtigter Schleimhautkontakt zu oberflächlichen Verätzungen führen kann. Sie stellen sich als weißliche, reversible Schleimhautverfärbungen dar.

Die anzuwendende Vorgehensweise ist abhängig vom Lösungsmittel. Bei Systemen mit Total-Ätzung auf Aceton-Basis sollte das Adhäsiv eher auf feuchtem, angeätztem Dentin aufgetragen werden. Für Systeme auf Wasserbasis ist ein trockeneres Dentin zu bevorzugen. Ethanol nimmt eine Zwischenstellung ein und wird auf leicht feuchtem Dentin angewendet. In einem sanften Luftstrom muss das Lösungsmittel stets aus dem Adhäsiv entfernt werden, bevor die Lichtpolymerisation stattfindet. Bei Nutzung von Aceton ist das relativ einfach, bei Systemen auf Wasserbasis muss demgegenüber länger "getrocknet" werden. Unvollständige Verdunstung führt zu unvollständiger Polymerisation und Ablösungen. Zusammenfassend empfehlen wir deshalb für iBOND Total Etch eine Anwendung auf leicht feuchtem bis feuchtem Dentin.

HEMA ist als hydrophiles Monomer ein gutes Netzmittel. Es dringt leicht in die Zahnoberfläche ein. Einer der Nachteile von HEMA ist seine stark wasserbindende Wirkung. Das in Adhäsiven enthaltene Wasser ist dadurch durch Trocknung im Luftstrom nur schwer vollständig zu entfernen. Das selbstätzende Adhäsiv iBOND Self Etch hat einen hohen Wassergehalt. Deshalb wurde kein HEMA hinzugefügt, es enthält stattdessen eine hohe Konzentration von 4-META. Diese Verbindung ist hydrophil und dringt ebenfalls leicht in die Zahnoberfläche ein. Außerdem ist sie sauer und für die Ätzwirkung verantwortlich.

Auch in iBOND Total Etch ist 4-META enthalten, allerdings nur in geringer Konzentration. Es wirkt hier nicht als benetzendes und saures Monomer, sondern unterstützt die Adhäsion durch chemische Bindung an die Kollagenfasern. Dementsprechend ist HEMA in iBOND Total Etch als zusätzlicher benetzender und das Eindringen fördernder Inhaltsstoff vonnöten. Trotz des HEMA-Gehaltes kann das in iBOND Total Etch nur in geringem Umfang vorhandene Wasser leicht entfernt werden.

iBOND Total Etch enthält Glutaraldehyd. Dieser Wirkstoff kann Eiweiße koagulieren und wirkt desensibilisierend, indem es mit koagulierten Proteinen offene Dentinkanälchen verschließt. Außerdem ist es in der Lage, die Kollagenfasern querzuvernetzen und auf diese Weise einem Kollaps des Kollagenfasergerüstes vorzubeugen.

Nein. Das Ätzmuster, das beim Anätzen des Schmelzes mit Phosphorsäure erzeugt wurde, kann durch das Einmassieren zerstört werden. Infolgedessen würde die Zuverlässigkeit des adhäsiven Verbundes am Schmelz beeinträchtigt.

iBOND Total Etch enthält Ethanol und Wasser als Lösungsmittel. Der Gesamtgehalt an Lösungsmitteln liegt bei etwa 40 %.